Nicht jeder hat das Privileg, am Ende eines jeden Monats über finanzielle Überschüsse zu verfügen. Diejenigen, die es allerdings haben, sollten verantwortungsvoll damit umgehen. Beispielsweise in Form von Geldanlagen getreu dem Motto: „Heute schon an morgen denken“.
Warum überhaupt Geld anlegen?
Muss man wirklich so spießig sein und ständig sparen? Einige nicht, die meisten allerdings schon. Jedenfalls dann, wenn sie auch in schwierigen Zeiten auf finanzielle Ressourcen zurückgreifen wollen. Dabei ist das Thema Investieren bei weitem nicht so komplex, wie von mancher Seite gerne propagiert. Schon mit geringem Zeitaufwand lassen sich über die Jahre große Ergebnisse erzielen. Voraussetzung dafür ist eine probate Strategie, der man treu bleibt, auch wenn es einmal schwer werden sollte. Geldanlage ist übrigens auch eine prima Angelegenheit, wenn es darum geht, privat für das Alter vorzusorgen. Bestenfalls beginnt man damit bereits in jungen Jahren, um langfristig vom mächtigen Zinsenzinseffekt zu profitieren und im Alter schließlich finanziell abgesichert zu sein.
Worin bestehen die ersten Schritte?
Auch wenn es manchem nun bereits in den Fingern juckt und man den eigenen Handlungsdrang nur noch schwerlich unterdrücken kann, ist es in Sachen Geld immer angemessen, rational und besonnen vorzugehen. Dazu gehört natürlich auch, zuallererst die ganz persönliche finanzielle Situation zu evaluieren. Dies sollte völlig unvoreingenommen geschehen. Wie hoch sind beispielsweise die monatlichen Fixkosten für Miete, Strom, Auto und sonstigen etwaigen Posten? Demgegenüber sollten schließlich die Einnahmen gestellt werden, die beim Großteil aus dem Arbeitslohn bestehen wird. Eventuell verfügt man bereits über Mieteinkünfte oder Geldflüsse aus selbstständigen Tätigkeiten. Anschließend kann die Differenz aus Ein- und Ausgaben berechnet werden. Die Geldanlage ist insbesondere für den Personenkreis relevant, der am Ende dieser Rechnung mit großem Grinsen auf ein Plus blicken kann. Wer stattdessen enttäuscht feststellen muss, dass dem Geldbeutel mehr entzogen als zugefügt wird, könnte in erster Instanz zum Beispiel das eigene Konsumverhalten hinterfragen und bestehende Schulden tilgen.
Wie legt man einen Leitfaden fest?
Nachdem die erste wichtige Hürde genommen und die eigenen Finanzen geordnet wurden, ist es Zeit, in die heiße Phase einzutreten. Nun geht es darum, das Geld anzulegen. Selbstverständlich bedarf es auch hier eines geeigneten Plans, der bei jedem ein wenig anders aussehen wird. Wichtige Fragen bei der Festlegung einer Strategie sind beispielsweise, wie lange das eigene Kapital in bestimmten Anlageformen gebunden sein darf? Es macht immerhin einen gewaltigen Unterschied – auch in Hinsicht auf die später zu erwartende Rendite – ob die Geldanlage lediglich über die nächsten Monate oder vielleicht sogar bis zum Renteneintritt angestrebt wird. Grundsätzlich gilt hier das Prinzip: „je länger, desto besser“. Das rührt daher, dass insbesondere bei Investitionen an der Börse die Zeit des Anlegers Freund ist. Etwaige Kursstürze werden über die Jahre zumeist überkompensiert. In die Überlegungen, welche Vorgehensweise man bei der Geldanlage beachten sollte, muss aber auch in die Zukunft geblickt werden. Erwartet man hier zum Beispiel steigende Kosten, weil die Kinder studieren gehen? Sinkt das Einkommen, weil die Pension näher rückt? All diese Faktoren gehören dazu, wenn es um die ausgewogene Planung der individuellen Anlagestrategie geht.
Wofür soll man sich entscheiden?
Geld anlegen mag manchem Spaß machen, während es für andere eine regelrechte Qual ist. Wie findet man sich allein im unübersichtlichen Dschungel der unterschiedlichsten Produkte zurecht? Um nicht zu verzweifeln, sollte man auch hier erst einmal ruhig an die Sache herantreten und sich vor allem ausreichend Zeit lassen. Schließlich wählt man unter Umständen eine Anlageform aus, die für die kommenden Jahre das eigene Vermögen mehren soll. Eine Entscheidung zwischen Tür und Angel wäre da logischerweise fehl am Platz. Ob man sich letztlich dann für Aktien, Investmentfonds, Tagesgeld oder gar derivativen Investments wie Zertifikaten oder Optionen widmet, hängt ganz maßgeblich auch von der persönlichen Risikotoleranz ab. Menschen, die der Sicherheit das höchste Gewicht beimessen, sind mit Optionen oder dergleichen definitiv falsch beraten. Sie sollten stattdessen auf konservativere Formen wie Investmentfonds oder gebührengünstige ETFs zurückgreifen. Wer dagegen vor allem eine hohe Rendite anstrebt, fühlt sich vermutlich mit Aktien am wohlsten. Wohin die Entscheidung am Ende fällt, ist also stets eine Abwägung vieler persönlicher Umstände und Präferenzen.
Was gibt es sonst zu beachten?
Ein Aspekt, der beim Geld anlegen gerne übersehen oder bewusst ignoriert wird, sind die teils horrenden Produktkosten. Ein Fonds, der beispielsweise vier Prozent kostet, wird am Ende kaum rentabel sein. Der Anbieter freut sich sicherlich, der eigene Geldbeutel weniger. Bedenkt man zudem die Inflation, müsste der Fondsmanager beinahe über sich hinauswachen, um etwas für den Kleinsparer zu verdienen. Es ist deshalb ratsam, insbesondere die Gebühren der jeweiligen Finanzprodukte im Auge zu behalten. Dies kann aufgrund ihrer Komplexität aber schnell an die Unmöglichkeit grenzen. Wer von Beginn an auf simple Angebote zurückgreift, die ansonsten die eigenen Anforderungen erfüllen, ist häufig besser beraten.
Geld anlegen ist machbar. Man muss kein Finanzprofi sein, um das eigene Kapital zu mehren. Auch wenn die Wenigsten an der Börse reich werden, ist sie die wohl beste Möglichkeit, um aus viel mehr zu machen. Doch selbst wer über wenig Liquidität verfügt, wird von den Märkten nicht ausgeschlossen. Schon mit geringen Sparsummen lässt sich über die Jahre dank der kontinuierlichen Verzinsung ein kleines Vermögen bilden. Die Finanzen in die eigenen Hände zu nehmen, lohnt sich also. Denn: Geld anlegen kann jeder, wenn er nur will.